Geschichte

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Von der Schützengesellschaft der Stadt Rheinfelden zum Schützenverein Rheinfelden

Die Schützengesellschaft der Stadt Rheinfelden wurde durch die Büchsenschützenordnung gegründet, welche der Stadtrat 1460 genehmigt hatte. Eine Urkunde bezeugt, dass in Rheinfelden 1460 eine Vereinigung von Feuerschützen bestanden hat. Sie hat sich unter wechselnden Namen - je nach Waffengebrauch - zur Schützengesellschaft der Stadt Rheinfelden und, 1999, nach dem Zusammenschluss mit der Feldschützengesellschaft und dem Militärschiessverein zum Schützenverein Rheinfelden entwickelt. Diese Schützenordnung von 1460 dürfte eine bereits bestehende Praxis sanktioniert haben. Somit ist die Schützengesellschaft Rheinfelden eine der ältesten der Schweiz. Geübt wurde der Umgang mit den Waffen früher im Stadtgraben - die Scheiben wurden vor der Stadtmauer aufgestellt - westlich des heutigen „Hotel Schützen“, wo auch das Schützenhaus stand. 1875 wurde der Schiessstand auf dem Engerfeld aufgebaut, 1896 auf dem Plateau bei der Brauerei Feldschlösschen. Eine neue gemeinsame Schiessanlage für Stadtschützen, Feldschützen und Militärschiessverein wurde 1939 beim Wasserlochwald realisiert. Heute benutzt der Schützenverein Rheinfelden die Gemeinschaftsanlage GSA Röti in Möhlin. Von Anfang an hatten Schützengesellschaften einen militärischen Hintergrund: Zuerst war das bürgerliche Wehrwesen in den Zünften organisiert, deren Schützen in der Schützengesellschaft organisiert waren, um die Waffenhandhabung zu üben. Das Milizsystem, wie es nach 1848 schrittweise aus militärischen Gründen entwickelt wurde, verschaffte den Schützengesellschaften im 19. Jh. wieder ihre ursprüngliche Bedeutung als ein Organ des ausserdienstlichen Wehrausbildungssystems. Die modernen Schützengesellschaften, wie wir sie heute kennen, haben den Ursprung im Jahr 1824. In diesem Jahr fand in Aarau das erste Eidgenössische Schützenfest statt. An diesem Anlass wurde auch der Schweizerische Schützenverband gegründet. Die Schützengesellschaft der Stadt Rheinfelden besuchte - und besucht auch heute - auswärtige Schützenanlässe, organisierte Schiessübungen wie die Aargauischen Kantonalschützenfeste von 1846 und 1905, an dem sich 3600 Schützen beteiligten. Ersteres entwickelte sich zu einer grossen finanziellen Belastung, zweiteres ging als glänzendes Ereignis in die Geschichte der Gesellschaft ein. 1960 wurde mit einem einwöchigen Fest, dem ersten Stadtfest in der Gegend, das 500jährige Bestehen mit einem Jubiläums-Schiessen gefeiert. Heute widmet sich der Schützenverein Rheinfelden dem sportlichen Schiessen auf diversen Distanzen mit Gewehr, Pistolen und Luftdruckwaffen. Er führt im Auftrag des Bundes obligatorische Übungen durch und fördert die Jugend mit ihrem Jungschützenverein. Martini-, Röti- und Endschiessen bilden immer noch einen festen Punkt im Jahresablauf. Als Anlass besonderer Art gilt auch heute noch das Habsburgschiessen, welches alljährlich am ersten Sonntag im Mai unterhalb von Schloss Habsburg in freier Natur stattfindet. Aus der rein männlich zusammengesetzten Schützengesellschaft vergangener Zeiten ist ein moderner Sportverein entstanden, der Männer wie Frauen, Knaben wie Mädchen offen steht.